Trügerische Schnäppchen: So tricksen Reiseportale mit Rabatten

Das Wichtigste in Kürze
- Zeitlich begrenzte Rabattaktionen sollen Verbraucherinnen und Verbraucher zur Buchung bewegen.
- Rabatte sind häufig aufgebläht – Entstehung von Streichpreisen intransparent .
- Vergleichen Sie am besten mehrere Angebote.
Nur für kurze Zeit bis zu 40 Prozent auf den Sommerurlaub sparen. Mit derartigen Rabatten locken Reiseportale potentielle Kundinnen und Kunden. Am Ende der Buchung fällt der tatsächliche Preisvorteil jedoch häufig deutlich geringer aus.
Reisepreise sind für Verbraucherinnen und Verbraucher nur schwer nachzuvollziehen. Das liegt beispielsweise an verschiedenen Saisonzeiten, unterschiedlichen Buchungsklassen sowie diversen Extras. Zeitlich begrenzte Angebote mit hohen Rabatten erschweren den Durchblick zusätzlich.
Baut Druck auf: Zeitliche Begrenzung der Rabatte
Mit der zeitlichen Begrenzung ihrer Angebote bauen die Portale Druck auf. Sie sollen zu einer schnellen Buchung gedrängt werden, um sich das vermeintliche Top-Angebot zu sichern.
Aufgeblasene Rabatte – fragwürdige Methoden der Reiseportale
Reiseportale bewerben etwa mit Streichpreisen eine prozentuale Ersparnis. Die Preise beziehen sich laut Websiteinformationen auf den ursprünglichen Katalogpreis. Doch die Preise in den online einsehbaren Katalogen liegen meist unter den angegebenen Streichpreise. Die sind also schlichtweg aufgebläht. Mitunter fehlen die Referenzpreise ganz.
Tui abgemahnt wegen irreführender Preisgestaltung
Wir haben uns bei tui.com verschiedene Beispiele angesehen. Alle überprüften Katalogpreise lagen unter den angegebenen Streichpreisen, mitunter sogar mehrere hundert Euro. Der tatsächliche Preisvorteil des „Frühbucher-Deals“ reduziert sich entsprechend. In einem Beispiel liegt er statt der beworbenen rund 300 Euro tatsächlich bei nur sieben Euro.
Da das Vorgehen aus unserer Sicht irreführend ist, haben wir tui.com abgemahnt. Tui.com hat seine Preiswerbung daraufhin angepasst und zugesichert weiter an einer transparenteren Gestaltung zu arbeiten.
Vorgehen der Reiseportale ärgerlich für Kundinnen und Kunden
Eine intransparente Darstellung von Preisen ist besonders bei Urlaubsbuchungen ärgerlich. Denn eine Reisebuchung können Sie nicht widerrufen. Stellen Sie nach der Buchung fest, dass das Angebot nicht gut war, können Sie es in der Regel nicht ohne weiteres stornieren.
Tipps für die Reisebuchung
- Lassen Sie sich bei der Reisebuchung nicht drängen, nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Recherche.
- Hinterfragen Sie ausgewiesene Rabatte.
- Nutzen Sie mehrere Vergleichsportale und prüfen Sie die Preise auch direkt beim Anbieter.
- Da sich die Preise im Verlauf der Buchung meist verändern, sollten Sie sich durch die beworbenen Preise nicht täuschen lassen.
- Ausschlaggebend ist der angezeigte Preis, bevor Sie den Bestellbutton drücken. Zu diesem Preis kommt der Vertrag zustande.