Vorsicht bei Sofortkrediten und Prepaid-Kreditkarten
Das Wichtigste in Kürze
- Hinter Schufa-freiem Kredit verbirgt sich oft eine kostenpflichtige Prepaid-Kreditkarte.
- Prepaid-Kreditkarten müssen mit einem Guthaben aufgeladen sein.
- Verbrauchern ist nicht bewusst, wie ein Vertragsschluss zustande kommt.
Ein Sofortkredit und eine Kreditkarte ohne Prüfung der Bonität – das klingt verlockend. Das Problem: Online-Anzeigen werben mit scheinbar kostenlosen Angeboten. Interessierte geben ihre Daten ein und erhalten kurz darauf Post, meist per Nachnahme, für die teils hohe Gebühren anfallen. Mitunter ist den Betroffenen gar nicht bewusst, etwas bestellt zu haben.
Haben Sie Werbungen im Internet für „Schufa-freie“ Kredite oder Kreditkarten ohne Bonitätsprüfung – zum Beispiel auf YouTube oder Facebook – angeklickt oder selbst aktiv nach Angeboten gesucht? Oder haben Sie ungebetene Anrufe erhalten, bei denen Ihnen Verträge untergeschoben wurden?
Kostenpflichtige Prepaid-Kreditkarte statt Schufa-freiem Kredit
Meist erhalten Sie hier keinen Kredit, sondern eine kostenpflichtige Prepaid-Kreditkarte, für die Sie teils horrende Gebühren zahlen sollen. Oder Sie haben ungewollt Verträge über die „Vermittlung einer Finanzsanierung“ abgeschlossen, für die Gebühren von teils mehreren hundert Euro verlangt werden.
Der Nutzen von Prepaid-Kreditkarten ist begrenzt. Um das Zahlungsmittel überhaupt einsetzen zu können, müssen Sie die Karte zunächst mit einem Guthaben aufladen. Einen Kreditrahmen erhalten Sie nicht.
Prepaid-Kreditkarten können hilfreich sein, wenn nur Kreditkartenzahlung möglich ist, zum Beispiel bei der Buchung von Flugreisen und Hotels oder im Rahmen von Auslandsreisen. Aber selbst dann machen sie wegen der hohen Ausgabe- und Vertragskosten nur Sinn, wenn Sie wegen schlechter Bonität keine „richtige“ Kreditkarte bekommen würden.
Vertragsschluss ist Betroffenen nicht bewusst
Viele Betroffene können nicht sagen, wo ein Vertrag geschlossen wurde oder wie dieser zustande kam. Andere haben zwar ein Formular ausgefüllt, kannten aber die Konditionen nicht. Das ist kaum verwunderlich: Die Vertragsbedingungen sind oft intransparent, Hinweise auf die Kosten verstecken sich im Kleingedruckten. Wer die Annahme per Nachnahme verweigert oder geforderte Entgelte nicht bezahlt, erhält schnell Mahnungen oder Inkassoforderungen.
Fazit
Die eigentlich beworbenen „Schufa-freien“ Sofortkredite bekommt nach unserer Kenntnis niemand. Kredite ohne Bonitätsprüfung gibt es nicht. Prepaid-Kreditkarten kosten viel und bringen wenig. Lassen Sie sich von Werbung dieser Art nicht locken!
Wer dennoch in die Falle tappt, sollte zunächst nicht zahlen, den angeblich geschlossenen Vertrag sofort widerrufen und sich auf jeden Fall umgehend unabhängig beraten lassen.
