3 Tipps, um echten Ökostrom zu erkennen
Das Wichtigste in Kürze
- Stromanbieter müssen Herkunftsnachweise für die Menge an Strom beziehen, die sie als Ökostrom verkaufen wollen.
- Echter Ökostrom kommt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.
- Die Ökostromlabel ok-Power und Grüner-Strom garantieren ein Mindestmaß an Nutzen für die Energiewende.
Ökostrom ist Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Gewonnen wird er in Wind- oder Wasserkraftwerken, Biogasanlagen oder über Solarstromanlagen. Mit unseren 3 Tipps können Sie echten Ökostrom erkennen.
Anbieter müssen Herkunftsnachweise beziehen für die Menge, die sie als Ökostrom verkaufen wollen. An den Herkunftsnachweisen erkennen Sie, wie und wo der Strom erzeugt wurde. Die Nachweise können Anbieter für die Menge Strom aus erneuerbaren Quellen erwerben, die er Ihnen als Ökostrom verkauft.
Eine rechtsverbindliche Definition des Begriffs Ökostrom gibt es nicht. Der Begriff ist auch nicht gesetzlich geschützt.
3 Tipps, wie Sie echten Ökostrom erkennen
- Der Anbieter stellt Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbarer Energie bereit. Erneuerbare Energien wie Wasser- und Solarkraft, Windenergie, Erdwärme sowie nachwachsende Rohstoffe sollen die fossilen Energieträger immer weiter ersetzen.
- Der Anbieter fördert den nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland.
- Der Anbieter ist unabhängig gegenüber konventionellen Stromherstellern. Strom aus Erneuerbaren Energie kann in Form des Herkunftsnachweisregister dokumentiert und nachgelesen werden.
Zertifizierungen für Ökostrom
Die Bundesnetzagentur (BNetzA)definiert einen Ökostromtarif als einen „Stromtarif, der aufgrund von Ökostrom-Labels oder Strom-Kennzeichnung als Stromtarif mit besonderer Relevanz des Anteils/ der Förderung der effizienten oder regenerativen Energiegewinnung ausgewiesen wird“ (BNetzA 2016).
Ökostromlabels zertifizieren in der Regel einzelne Tarife, manchmal aber auch die anbietenden Unternehmen. Herkunftsnachweise belegen, dass der Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Die Unternehmen erwerben diese durch das Umweltbundesamt für die Menge Strom aus erneuerbaren Erzeugungsquellen, die sie ihren Kunden als Ökostrom verkaufen.
In der Regel wird der Strom aus den erneuerbaren Erzeugungsquellen durch eine Förderung aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) unterstützt. Für diesen Fall sieht das EEG 2023 vor, dass Herkunftsnachweise nicht weitergegeben werden dürfen. Sollten Unternehmen Herkunftsnachweise weitergeben, ist eine Förderung nach dem EEG 2023 ausgeschlossen.
Labels wollen garantieren, dass es einen zusätzlichen Umweltnutzen gibt. Dabei variiert der angestrebte Klimanutzen von Anbieter zu Anbieter. Der Ausbau erneuerbarer Energie und andere Energieprojekte stehen im Vordergrund.
Möchten Sie Ökostrom beziehen, sollten Sie einen Tarif mit einem Label wählen, das ein Mindestmaß an Energiewendenutzen garantiert. Das sind das ok-Power-Label und das Grüner-Strom-Label. Beide Labels garantieren zudem, dass die Ökostromanbieter nicht an Atomkraftwerken, neuen Steinkohlekraftwerken und Braunkohlekraftwerken beteiligt sind.
Warum ist es gut, wenn ich mich für Ökostrom entscheide?
Auch wenn sich der Strom bei der Entnahme mit Strom aus anderen Erzeugungsquellen mischt, ist es empfehlenswert Ökostrom zu beziehen. Denn je mehr Menschen Ökostromtarife haben, desto mehr Ökostrom wird auch in das gesamte Netz eingespeist.
Laut Bundesnetzagentur ist der Anteil des Strom im Jahr 2022 auf 48,3 Prozent gestiegen (2021 lag er bei 42,7 Prozent). Durch die Änderungen in den energierechtlichen Vorschriften soll der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter ansteigen, vereinfacht werden und dadurch deutlich schneller gehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat es sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
