Woher kommt der Knoblauch im Supermarkt?

Knoblauchzehen und -knollen auf einem rustikalen Tisch
Stand: 25.03.2025

Supermärkte und Discounter bieten Knoblauch das ganze Jahr über an. Doch in Deutschland spielt der Knoblauchanbau nur eine untergeordnete Rolle. Da viele Verbrauchinnen und Verbraucher auf Regionalität Wert legen, haben wir uns angeschaut, woher der Knoblauch in den Supermärkten kommt.

Knoblauch wird überwiegend aus anderen Ländern importiert. Für Deutschland ist Spanien der Hauptlieferant, gefolgt von China, Italien, Frankreich, Argentinien und Ägypten (BLE, 2022).

Wir wollten es genauer wissen und haben 18 Knollen stichprobenartig in sieben gängigen Lebensmittel-Einzelhandelsketten (Rewe, Lidl, Aldi, Kaufland, Edeka, Netto, Penny) auf ihre Herkunft geprüft. Das ist das Ergebnis.

Knoblauch überwiegend aus Spanien, vereinzelt aus China

Auch unsere Stichprobe bestätigt: Die meisten (6 von 7) Einkaufsmärkte bieten Knoblauch aus Spanien an. In drei Geschäften (Aldi, Kaufland und Netto) gibt es den günstigsten Knoblauch nur aus China. 

Bei REWE, Penny, EDEKA, Kaufland und Netto fanden wir neben konventionellem Knoblauch auch Bio-Knoblauch im Sortiment. Dieser stammt ausschließlich aus Europa (Spanien). In einem Supermarkt (EDEKA) haben wir auch frischen Knoblauch aus den Niederlanden gefunden. 

Ein Knoblauch bei REWE war mit einem Etikett mit der Aufschrift „Knoblauch Land - B.Flachmeyer“ versehen. Dies erweckt leicht den Anschein eines regionalen Lebensmittels, der Knoblauch stammte allerdings bei genauem Hinsehen aus Spanien.

Chinesischer Knoblauch besonders belastet?

Importierter Knoblauch aus China hat eine weite Reise mit dem Containerschiff hinter sich. Bis er in den deutschen Supermärken landet, dauert es zwei bis drei Monate. Zum Vergleich: Spanischer Knoblauch benötigt etwa zwei Tage für den Weg nach Deutschland. 

Knoblauch ist während des Transports besonders empfindlich: Um Fäulnis und Pilzbefall zu vermeiden, muss er kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Je länger der Transportweg, desto schwieriger sind diese Bedingungen einzuhalten. Zudem dürfen Keimhemmungsmittel zum Einsatz kommen, um eine frühzeitige Keimung während langer Lager- und Transportzeiten zu verhindern – allerdings nur, wenn sie den EU-Regelungen entsprechen. 

Knoblauch aus Drittstaaten darf nur unter Einhaltung der geltenden EU-Regelungen importiert werden. Dabei darf er die EU-Rückstandshöchstgehalte (RHG) für Pflanzenschutzmittel nicht überschreiten. Sollten die festgelegten Grenzwerte etwa aufgrund unterschiedlicher klimatischer Verhältnisse nicht ausreichen oder das betreffende Pflanzenschutzmittel in der EU nicht genehmigt sein, können Lieferanten eine abweichende Importtoleranz beantragen. Voraussetzung hierfür ist, dass keine gesundheitlichen Bedenken bestehen. Die RHG gelten auch für Rückstände verbotener Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wie Chlorat, die jedoch aus anderen Eintragsquellen stammen können. 

Darüber hinaus ist das EU-Recht für die Anwendung von Bleichmitteln anzuwenden - etwa für Konservierungsstoffe zur Farbanpassung. Untersuchungen der amtlichen Lebensmittelüberwachung zeigen jedoch, dass Gemüseproben aus Drittländern häufiger als solche aus EU-Staaten die gesetzlich festgelegten Höchstgehalte für Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen überschreiten.

Gut zu wissen:

  • Bei den meisten frischen Obst- und Gemüsearten, Nüssen und getrockneten Früchten müssen die Produzenten und der Handel Sie über das Herkunftsland informieren.
  • Auch bei Knoblauch muss das Ursprungsland entweder am Produkt selbst oder auf einem Schild daneben ausgewiesen sein.
  • Die Angaben „abgepackt für“ oder „abgepackt von“ mit einer deutschen Adresse ist dabei nicht gleichzusetzen mit der Herkunft des Produktes. 
  • Auch Produktaufmachungen etwa mit dem Begriff „Knoblauch Land“ bedeuten nicht, dass das Produkt aus Deutschland stammt. 
  • Legen Sie Wert auf Klimaschutz und kurze Transportwege? Dann wählen Sie Knoblauch aus europäischem Anbau.
  • Möchten Sie möglichst unbehandelten Knoblauch verzehren, dann greifen Sie am besten zur Bio-Variante. Dort ist der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel verboten – das wird durch zusätzliche Kontrollen abgesichert.
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